Thomas von Steinaecker
Richard Strauss und seine Heldinnen
Richard Strauss und seine Heldinnen
Trennung! Nach sechs Jahren hatte die cholerische und chronisch eifersüchtige Generalstochter Pauline genug von Richard Strauss. Pauline hatte es immer gewusst: Ihr Mann, der mit 36 Jahren weltweit als der größte lebende deutsche Komponist gefeiert wurde, hintergeht sie. Seine Kongenialität und moralische Rechtschaffenheit – alles nur Maske! Holte er sich die Inspiration für seine Tongedichte und Lieder über erotische Eskapaden bei außerehelichen Affären? Der Film ‘Richard Strauss und seine Heldinnen’ begibt sich auf eine aufregende Entdeckungsreise der Frauen im Leben des Komponisten. Das Hauptaugenmerk liegt auf Pauline, seine Ehefrau, 55 Jahre lang, bis zu seinem Tod. Oft war sie wie ein Drachen, beschämte ihren Mann in aller Öffentlichkeit und man sollte kaum glauben, dass Strauss seine schönsten Lieder am Anfang und am Ende der Beziehung zu seiner Frau schrieb, die für ihn ihre Gesangskarriere aufgab und ihm den Rest seines Lebens den Rücken freihielt. Als alter gebrechlicher Mann, der so viele Epochen Deutschlands erlebte hatte, vom Kaiserreich bis zur Nazi-Zeit, schrieb er im Jahr 1948: „Wir sind Hand in Hand durch Freud und Leid gegangen“. Was veranlasste ihn zu diesem Worten? Sein letztes Lied ‘Sonnenuntergang’ ist eine der berührendsten Liebeserklärungen in der Musikgeschichte. Der Film erzählt die ereignisreiche wie bewegende Liebesgeschichte zweier Menschen, die bereit waren, füreinander durch das Feuer zu gehen, und begibt sich erstmals auf eine filmische Suche nach dem Schlüssel zu den unvergessenen Heldinnen, die Strauss erschuf: Die großartigen Sängerinnen Brigitte Fassbaender, Reneé Fleming, Dame Gwyneth Jones und Christa Ludwig erzählen von ihren berühmten Strauss-Rollen, ein Interview mit dem letzten noch lebenden Enkel in Garmisch erlaubt einen Einblick in die Strauss‘sche Familiengeschichte, Dirigent Franz Welser-Möst erklärt das Geheimnis hinter Strauss’ genialer Instrumentierung und der Strauss-Experte Christoph Wagner-Trenckwitz führt uns durch den Film.