Classica Best of 2020
Zum Jahresende blicken wir in einem Best Of Classica-Special auf die musikalischen Programmhighlights von 2020 zurück. Die ersten drei Mittwoch-, Freitag- und Sonntagabende im Dezember bieten Ihnen dementsprechend die spektakulärsten Opern, faszinierendsten Dokumentarfilme und fesselndsten Konzertperformances, die dieses Jahr auf Classica ihre Premiere feierten. Kommen Sie erneut in den Genuss von Wladimir Horowitz‘ legendärer Performance von Rachmaninoffs 3., entdecken Sie innovative Orchesterwerke wie The Morricone Duel und Gaming in Symphony, oder tauchen Sie ein in die neusten Opernproduktionen der Metropolitan Opera!
Mahler - 10. Sinfonie und Des Knaben Wunderhorn
Mittwoch, 2. Dezember | 21:00
Puccinis berühmte Oper Tosca dreht sich umeine ergreifende Liebesgeschichte inmitten der allgegenwärtigen Gefahr des Krieges. Die Handlung spielt in Rom zu Zeiten von Napoleons Vormarsch auf die italienische Haupstadt und beginnt mit der Flucht von Angelotti, einem politischen Gefangenen auf der Flucht. Er sucht Obdach in einer Kirche, in der er von Cavaradossi, einem lokalen Künstler, der genau wie er die berühmte Sängerin Floria Tosca liebt, beschützt wird. Tosca bittet den Polizisten Scarpia verzweifelt, Cavaradossi zu schonen, und bietet ihre Zuneigung als Gegenleistung für sein Leben an. Nachdem sie ein Dokument gesichert hat, das ihren Geliebten vor seinem Todesurteil bewahrt, ersticht sie Scarpia und eilt zu Cavaradossi. Tosca stellt jedoch fest, dass sie betrogen wurde, und der Künstler stirbt durch ein Erschießungskommando. Sie wird wegen ihres Verbrechens gefangen genommen und springt in den Tod, um sich ihrem Geliebten im Jenseits anzuschließen. Lassen Sie sich von dieser spektakulären Inszenierung von Giacomo Puccinis feurig-dramatischer Oper "Tosca" verzaubern! Daniel Oren dirigiert das Israel Symphony Orchestra Rishon LeZion in einer hochmodernen Produktion von Regisseur Nicolas Joel. Die Hauptsolisten sind Sergei Muzaev (Scarpia), Gustavo Porta (Cavaradossi) und Svetla Vasillieva (Floria).
Rachmaninow - 3. Klavierkonzert op. 30
Freitag, 4. Dezember | 21:00
Der legendäre Pianist Wladimir Horowitz (1903-1989) wurde nach seiner außerordentlichen Interpretation von Rachmaninoffs 3. Klavierkonzert erstmals vom Komponisten selbst in den höchsten Tönen gelobt. Rachmaninoff hörte den jungen, in Kiev geborenen Pianisten zum ersten Mal kurz nachdem er seiner Ankunft 1928 in New York City und bemerkte voller Begeisterung: "Er hat es ganz verschlungen." Fünfzig Jahre später, am 24. September 1978, begeistert der Pianist erneut ein Publikum mit diesem monumentalen Werk. Seite an Seite mit den New Yorker Philharmonikern unter der Leitung von Dirigent Zubin Metha spielt er das 3. Klavierkonzert als Tribut an sein amerikanisches Debütkonzert vor einem halben Jahrhundert. Diese Performance wurde sowohl live ausgestrahlt, als auch auf Video für die Zuschauer der Zukunft festgehalten. Sie zeigt Horowitz' letzte Interpretation von "Rach 3" zu Lebzeiten.
Benjamin Britten - Peace and Conflict
Sonntag, 6. Dezember | 21:00
"Benjamin Britten - Konflikt und Frieden" ist ein Drama-Dokumentarfilm in Spielfilmlänge aus der Feder von Regisseur und Produzent Tony Britten. Der starbesetzte Film von 2013 untersucht, wie sich Brittens pazifistisches Gedankengut von einer jugendlichen Neugierde an Kommunismus und seiner Verbindung zum Pazifismus schließlich zur der Realisation entwickelte, dass ein Bekenntnis zu politischen Friedensbewegungen in einer Zeit des Faschismus nicht die Antwort auf seine Fragen war. Seine Werte und Weltansicht führten den im englischen Suffolk geborenen Künstler letzendlich zu einer "puristischen" Form des Pazifismus, der sich in einer Vielzahl seiner Kompositionen manifestierte, insbesondere im weltberühmten War Requiem. Gespielt wird der junge Benjamin Britten von Alex Lawther, bekannt aus diversen Netflix Film- und Serienproduktionen. Wie Benjamin Brittens nicht verwandter Namensvetter Tony erläutert, sind die "dramatischen Elemente des Films von elementarer Wichtigkeit für die Handlung, da sie eine prägende Phase in Brittens Leben und musikalischer Entwicklung widerspiegeln, die nur durch dramatische Inszenierung realitätsgetreu veranschaulicht werden können". Der Film vermittlet einen authentischen Eindruck darauf, wie es einst für Britten gewesen sein muss, in den 1920ern eine englische Public School zu besuchen.
Bizet - Carmen
Mittwoch, 9. Dezember | 21:00
Louis Langrée dirigiert die Metropolitan Opera in einer Performance von Bizets Meisterwerk rund um die verführerische Zigeunerin, die ohne Rücksicht auf Verluste nach ihren eigenen Regeln spielt. Die melodische Intensität der Oper zieht das Publikum genauso in den Bann wie Carmen selbst, die inzwischen zur echten Kultfigur geworden ist. Die dramatische Handlung um einen Soldaten, der die Wahl zwischen einer ethisch richtigen Entscheidung und der Versuchung Carmens treffen muss, wird von melodischer Intensität und einer lebensechten und unvergesslichen Hauptfigur unterstrichen. Zur Zeit ihrer Premiere sorgte „Carmen“ für einen echten Skandal und wurde von der Presse für ihre unverholene Sittenlosigkeit kritisiert. Dennoch sorgten die Kraft der unvergesslichen Musik und der dramatischen Handlung dafür, dass das Werk schnell Anklang fand. Unter den berühmten Fürsprechern der Oper waren beispielsweise Komponist Tschaikowski und der Philosoph Nietzsche, die beide in den höchsten Tönen von der Titelmusik Carmens sprachen. In dieser Inszenierung aus der Metropolitan Opera Hall in New York City von 2019 spielen die Solisten Clémentine Margaine (Sopran), Roberto Alagna (Tenor) und Alexander Vinogradov (Bass) die Hauptrollen.
Gaming in Symphony
Freitag, 11. Dezember | 21:00
Eímear Noone leitet das Dänische Nationalorchester und seinen Konzertchor in einer spektakulären Performance der berühmtesten Videospiel-Soundtracks der vergangen vierzig Jahre. Das umfangreiche Programm veranschaulicht den Tiefgang und die Vielfalt des Musikgenres, mit Kompositionen von Nintendo-Legende Koji Kondo, DOOM-Veteran Mick Gordon und ein beeindruckendes Line-Up zeitgenössischer KomponistInnen, darunter auch Noone selbst. Auf dem Programm stehen unter Anderem die Soundtracks zu bahnbrechenden Spielen wie Call of Duty, Final Fantasy, Assassin's Creed, Halo und World of Warcraft. Die Solisten des Konzertes sind Tuva Semmingsen (Mezzosopran) und Christine Nonbo Andersen (Sopran). Aufgenommen 2013 im Kopenhagener DR Koncerthuset.
The Morricone Duel
Sonntag, 13. Dezember | 21:00
Der Sound des wilden Westen trifft auf den gefühlvollen Klang Italiens. Draufgängerische Gangster in New York treffen auf Cowboys der staubigen Prärie. Und die Magie des Kinofilms trifft auf den pompösen Klang eines erstklassigen Sinfonieorchesters in diesem Konzertprogramm der Soundtracks von Ennio Morricone, Nino Rota, Sonny Bono und Bernard Herrmann. Diese exklusive Liveaufnahme präsentiert Ihnen echte Filmklassiker: von Sergio Leones legendären Italowesternfilmen zu modernen Mafia-Meisterwerken von Francis Ford Coppola und den Kultfilmen von Quentin Tarantino. Sarah Hicks dirigiert das dänische National Symphony Orchestra und dessen Concert Choir in dieser erstklassigen Performance der besten Filmmusik, in Begleitung von den Solisten Tuva Semmingsen (Mezzosopran), Christine Nonbo Andersen (Sopran), Hans Ulrik (Saxofon) und Mads Kjølby (Gitarre). Aufgenomen 2018 im DR Koncerthuset in Kopenhagen, Dänemark.
Bach - Matthäus-Passion, BWV 244
Mittwoch, 16. Dezember | 21:00
Bachs berühmte Matthäus-Passion wurde erstmals am Karfreitag 1727 in der Leipziger Thomaskirche interpretiert. Seit jeher ist das feierliche Stück ein essentieller Teil des österlichen Musikrepertoires geworden. In diesem Konzert aus dem Grande Auditório Gulbenkian in Lissabon von 2014 interpretiert das portugiesische Gulbenkian Orchester die Passion unter der Leitung des schweizerischen Dirigenten Michel Corboz. Das Orchester wird begleitet von den Sängern des zugehörigen Gulbenkian Chor, sowie dem Kinderchor Coro Infantil da Universidade de Lisboa. Solisten des Konzertes sind Sandrine Piau (Sopran), Carlos Mena (Countertenor), Vincent Lièvre-Picard (Evangelist), Christophe Genz (Tenor), André Baleiro (Christus) und Peter Harvey (Bass).
Tschaikowski - Eugen Onegin
Freitag, 18. Dezember | 21:00
Tschaikowskis Adaption eines der wichtigsten Werke der russischen Literatur, Alexander Puschkins 'Eugene Onegin' weist eine bunte Bandbreite an Emotionen auf. Die Oper überträgt das stereotypische Bild des ruhelos romantischen Antiheros auf einen gelangweiliten russischen Aristokraten, der zwischen Sitte und Apathie gefangen ist. Die Solisten der Performance sind Peter Mattei (Bariton), Larissa Diadkova (Mezzosopran), Elena Maximova (Mezzosopran) und Anna Netrebko (Sopran). Aufgenommen 2017 im Metropolitan Opera House in New York City.
Puccini - La Fanciulla del West
Sonntag, 20. Deember | 21:00
Die Metropolitan Oper präsentiert Puccinis "amerikanische" Oper, die auf David Belascos Theaterstück "The Girl of the Golden West" basiert. Am Höhepunkt des kalifornischen Goldrausches muss die Protagonistin sich auf ein Unglück gefasst machen, um das Herz ihres Angebeteten zu erobern. Trotz der höchst prestigevollen Opernpremiere geriet La Fanciulla del West für geraume Zeit in Vergessenheit. Kritiker führen dies mutmaßlich darauf zurück, dass Fanciullas Handlung trotz der thematischen Schwerpunkte um Opergabe und Vergebung nicht förderlich für Grand Opera Inszenierungen war. Zusätzlich dazu ist die Hauptrolle der Oper eine extrem anspruchsvolle, der nicht jede Solistin gewachsen ist. Die Hauptrollen dieser Inszenierund von 2018 aus dem Metropolitan Opera House in New York City spielen Eva-Maria Westbroek (Sopran), Carlo Bosi (Tenor) und Oren Gradus (Bass), die das, was inzwischen als eines dr größten Werke Puccinis gilt mit Bravour interpretieren.